Rückblick auf 55 Jahre CCW
60 Jahre CCW und noch lange kein Ende
Es war am 10. März des Jahres 1960, als drei Ereignisse die Welt bewegten: Am Vormittag ging die Nachricht durch den Äther, dass die Anti-Baby-Pille erfunden sei. Nachmittags wurde dann auf der Frankfurter Frühjahrsmesse die erste elektrische Zahnbürste vorgestellt und abends, genau um 20:11 Uhr wurde der Carneval Club Waldhof mit dem Beinamen ‚Walhalla‘ aus der Taufe gehoben. Die Gründungsmitglieder waren Rolf Laier, Marianne Laier, Werner Ranft. 1. Vorstand war Willhelm Gärtner, der 1963 von Paul Kowoll abgelöst wurde. Präsident war Helmut Braun der 1963 von Eugen Maas abgelöst wurde. Es sei dahingestellt, weIches dieser Ereignisse die Welt in den folgenden Jahrzehnten am meisten beeinflusste!
Es war die Zeit der Vorbereitungen. Die Amerikaner bereiteten sich auf den Vietnamkrieg vor, Jacques Picard auf den Tauchgang in den Mariannengraben und auf dem Waldhof bereitete man sich auf die erste CCW-Sitzung vor. Und weil diese dann so großen Anklang fand, wurden bald ein Ordensfest, ein Maskenball und ein Heringsessen in das Programm aufgenommen.
In Südafrika wurde die erste Herztransplantation durchgeführt und beim CCW regierte im Jahr 1966 mit Heidi I. erstmalig eine Prinzessin die Narren - beides mit Erfolg. Ende der sechziger Jahre geschah es dann: zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit wurde der Mond betreten - beim CCW übernahm Harry Bock den 1. Vorsitz und Walter Hasenfuß war Präsident. Zwei bewegende Ereignisse. Die einen kommen, die anderen gehen. In England gaben die legendären Beatles im Jahr 1970 ihre Trennung bekannt. Dafür formierte sich auf dem Waldhof aber eine Knappengarde als Teil des CCW, was letztendlich wieder für einen gewissen Ausgleich sorgte.
Die zweiten elf Jahre des CCW waren sehr turbulent. Die Junggarde wurde gegründet. Wenig später dann die Minigarde. Es formierte sich ein Damenelferrat, dann der Damenclub. Vorstand, Elferrat und Senat waren hervorragend besetzt. Ja, es gab sogar einen Promille-, einen Blumen- und einen Sittenminister (!?!). Während drüben im fernen Seattle ein junger Mann namens Bill Gates sein Unternehmen Microsoft gründete, ereigneten sich hier auf dem Waldhof viel wichtigere Dinge. Als erstem CCW-Mitglied wurde Paul Kowoll der Goldene Löwe verliehen und eine völlig neue Art von Veranstaltung wurde ins Programm aufgenommen: die Nachthemdensitzung, bei der endlich einmal Smoking und Ballkleid im Schrank hängen bleiben konnten. Und Marianne Rosenbergs ‚Marleen‘ der Hit des Jahres war.
Die USA, Großbritannien, Frankreich und die UdSSR schlossen 1971 ein Viermächte-Abkommen und der CCW begann eine Partnerschaft mit der Narrenzunft Furtwangen. Auch bei den Mannheimer Fastnachtsumzügen konnte der CCW glänzen. 1974 errang der CCW den 2. Preis unter den schönsten Wagen des Fastnachtsumzuges und 1978 gelang der große Wurf mit dem 1. Preis. Großen Anteil an diesem Erfolg hatten Kurt Strugalla und Peter Fischer. Der Waldhof mit den Ortsteilen Luzenberg und Gartenstadt sind die Wiege des CCW‘s.
1983 wird in Bonn Helmut Kohl zum Bundeskanzler, auf dem Waldhof wird Roland Selinger zum 1. Vorsitzenden des CCW gewählt. Während in der Sowjetunion Michail S. Gorbatschow neuer Parteichef wurde, übernahm 1986 Jürgen K. F. Hänle das Amt des Präsidenten beim CCW. Die Sowjetunion gibt es nicht mehr, Gorbatschow ist längst kein Parteichef mehr, aber Jürgen Hänle ist immer noch da - und er ist seit 2007 Ehrenpräsident.
In der ganzen Welt werden immer mehr Botschaften gegründet, deren Aufgabe die Pflege der diplomatischen Beziehungen zwischen den Ländern ist. Da konnte der CCW natürlich nicht zurückstehen und ernannte Hildegard Mohsmann, die Inhaberin der weit über Mannheim hinaus bekannten Amicitia, zur Botschafterin des CCW. Und als sich die beiden Hälften Deutschlands wiedervereinigten, vertieften auch die Waldhöfer Narren ihren Kontakt zu den ‚Nachbarstaaten‘ Sandhofen und Schönau, also zu den Stichlern und zu Grün-Weiß Schönau. 1997 erhält Jodie Foster den Oscar für ihre Rolle in ‚Das Schweigen der Lämmer‘. Aber was ist schon so ein Oscar? Für ihre Verdienste um die Garden des CCW erhält Alexandra Selinger den großen Verdienstorden des Bundes Deutscher Karneval. Im Osten dringen russische Truppen nach Tschetschenien ein, Gerhard Schröder wird Bundeskanzler und auf dem Waldhof übernimmt 1998 Thomas Mechler das Amt des 1. Vorstandes beim CCW. Dann schlägt es für die Welt 2000 und für den CCW schlägt‘s die 13. Runde. Um den Globus wird gefeiert und gejubelt und wir stehen zunächst einmal da und wissen nicht, wo wir nach der Schließung des Gaswerksaales unsere Veranstaltungen durchführen sollen. Dann kam die Zusage des Franziskussaales und wieder einmal bewahrheitete sich der Spruch: Am Ende wird alles gut!
Dass der CCW keine Prunksitzung mehr abhält und diese in eine närrische Sitzung umwandelt, das wurde von der Bevölkerung akzeptiert, der neue Veranstaltungsort sowieso und so manche weitere Änderung wurde ohne weiteres angenommen. Aber den Euro, den will eigentlich kaum jemand haben. Bei allen Änderungen ist eines doch beim CCW immer gleich geblieben und das ist die Verpflegung unserer Gäste mit Speis und Trank. Da ist es uns doch völlig egal, dass McDonalds gerade sein 25.000stes Restaurant eröffnet hat. Die können machen was sie wollen, bei uns gibt es zwar keine Juniortüten aber dafür ist das Essen besser, es gibt richtiges Besteck und vor allem geht‘s bei uns viel lustiger zu.Im Jahr 2007 kommt dann wieder ein einschneidender Moment für den CCW. Ab 01. August gilt in Baden-Württemberg das Rauchverbot und Thomas Mechler gibt den Staffelstab des 1. Vorsitzenden nach 9 Jahren in die Hände von Stefan Höß und wird im gleichen Jahr noch Ehrenvorsitzender. Beim Präsidentenamt gibt es auch einen Schnitt. Nach Jahrzehnten als Präsident tritt Jürgen Hänle aus dem Rampenlicht und übergibt das Mikrophon an Rolf Remmele. Präsident Barack Obama bekommt den Friedensnobelpreis und ein großer Mann der Mannheimer und Kurpfälzer Fasnacht wird dem CCW als Ehrenpräsident erhalten bleiben.
Eine neue Riege und viele neue Aktive läuten die Festlichkeiten für die 50. Jahres-Feier ein. Die Kinder werden mit viel Aufwand und immensen monetären Mitteln komplett eingekleidet. Dies zu stemmen verlangt vom Kleinsten bis zum Ältesten viel Schweiß und Aufopferung. Der Carneval Club Waldhof hat in den vergangenen 5 Jahrzehnten bewiesen und wird dies auch noch in den nächsten Jahrzehnten beweisen, dass er gut gerüstet auch die nächsten 50 Jahre überstehen kann.
Die Vorschau für das Jahr 2015 hält prominente Jahrestage von Geburtstagen berühmter Personen vor: So jährt sich 2015 etwa zum 100. Mal der Geburtstag von Frank Sinatra, wird der 200. Geburtstag von Otto von Bismarck begangen, und außerdem jährt sich das 300. Mal der Todestag von Ludwig XIV. und zum 750. Mal der Geburtstag von Dante Alighieri! Aber auf dem Waldhof geschieht viel Größeres: im Jahre 2014/2015 schaut die Welt auf den Waldhof! Im Jahre 55 nach der Gründung können Stefan Höß und Rolf Remmele die Krönung des närrischen Jubiläums als Vorstand und Präsident einleiten. Den Verein bestens gerüstet und in einem närrischen Verbund mit Nena, Jogi Löw und Antonio Banderas wird die Kampagne 2014/2015 ein Höhepunkt im Fasnachtskalender der Region sein!
Thomas Mechler (Stunde 0 bis 44 Jahre CCW)
Stefan Höß (ab Jahr 45)